Zahlreiche – auch sogenannt hochrangige – Vertreterinnen des Winterbrauchtums waren der Einladung des Theatermuseums gefolgt, um an einer spannenden Führung durch die seit dem 5.November 2010 gezeigte Ausstellung

 

„Narren – Masken – Karneval

 

 

teilzunehmen. Natürlich waren die Närrischen Lohauser mit einer großen Abordnung dieser Einladung gefolgt, um zusammen mit dem CC-Präsidenten Engelbert Oxenfort und dem Düsseldorfer Prinzenpaar den kundigen Ausführungen und Erläuterungen des Museumsdirektors Winrich Meiszies aufmerksam zu lauschen.

Groß war bei den zahlreich erschienenen Jecken die Verwunderung darüber, dass der Narr – in der Öffentlichkeit eigentlich eher als Beispiel für Fröhlichkeit und Ausgelassenheit wahrgenommen – seinen Ursprung vielmehr aus der theologischen Vorstellung der Sünde und des Vergänglichen bezieht.

Karneval ist die Zeit der bunten Masken und Kostüme, der Kritik an Politik und Gesellschaft sowie der kurzfristigen Umkehrung der Machtverhältnisse. Ihr Ende findet diese Zeit am Aschermittwoch, wenn der Hoppeditz beerdigt wird und Aschekreuze die Stirn der Kirchenbesucher zum Zeichen ihrer Buße zieren.

Die eng mit dem Karneval verbundene Figur des Narren ist ursprünglich keine lustige Gestalt. In der Bibel heißt es: „Der Narr sprach in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott”. Damals war Narrheit ein Synonym für Sündhaftigkeit. Im Mittelalter wurde der Narr ob seiner Gottesferne und der damit verbundenen Nähe zum Teufel zum Sinnbild der Vergänglichkeit, also für den Tod. So hielt er Einzug in die negativ behaftete Fastnacht, die der österlichen, positiven Fastenzeit voran geht.

In der Ausstellung „Narren – Masken – Karneval“ spürt das Theatermuseum dem engen, und oft verblüffenden Verhältnis von Narren, Masken, Karneval und Tod nach. Besonders erstaunlich erschien den Besuchern die Tatsache, dass diese Ausstellung nicht etwa vom hiesigen Karnevals-Museum ihren Ursprung bezieht, sondern vielmehr stammen die gezeigten Exponate aus der Graphiksammlung „Mensch und Tod“ am Institut für Geschichte der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

So ging ein nachdenklicher Termin der Närrischen Lohauser nach einer nahezu zweistündigen, hochinformativen Führung zu Ende nicht ohne den Vorsatz, diese Informationen das ein oder andere Mal während der schönen Session der Närrischen Lohauser anklingen zu lassen.


 

Empfohlene Artikel

Schreibe einen Kommentar

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung